Lippische Kulturlandschaften

Rund um das Maibolte-Tal und den Piepenkopf in Dörentrup

Herausgabe des 51. Heftes “Lippische Kulturlandschaften” vom Lippischen Heimatbund mit dem Kulturstellwerk Nordlippe

Die Hefte der Reihe „Lippische Kulturlandschaften“, herausgegeben vom Lippischen Heimatbund und gefördert durch die Nordrhein-Westfalen-Stiftung, erscheinen seit 2004 mehrmals jährlich. Bislang gab es kein Heft mit einem thematischen Bezug zur Gemeinde Dörentrup. Das gerade erschienene Heft 51 füllt diese Lücke und widmet sich mit sechs Beiträgen der Kultur- und Naturlandschaft, die sich zwischen der Stadt Lemgo und der Gemeinde Dörentrup erstreckt. Inmitten der überwiegend von Buchenwäldern geprägten Landschaft liegen das Maibolte-Tal, der Piepenkopf und der Netling.

 

Ein Weg im Maibolte-Tal. © Marc Goedecke


Das Waldgebiet hat eine abwechslungsreiche Geschichte und gehört zu den kultur- und naturlandschaftlich vielfältigsten und interessantesten Gebieten im Kreis Lippe. Zu entdecken sind kulturlandschaftliche Spuren und Zeugnisse aus mehr als 2.000 Jahren: von der Höhensiedlung auf dem Piepenkopf aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. über Grenzsteine aus dem frühen 18. Jahrhundert bis zu den heute noch erhaltenen Spuren des Abbaus von Rohstoffen für die Ziegelei-, Keramik- und Glasindustrie im 19. und 20. Jahrhundert.

Die Silbersandgrube der „Dörentruper Sand- und Thonwerke“ mit Feldbahn, um 1930. © Kreisarchiv Lippe, Detmold

 


Das Heft wird eingeleitet von Jürgen Scheffler, dem früheren Leiter der Städtischen Museen in Lemgo, auf den die Idee zurückgeht und der die Redaktion innehatte. Es folgen Beiträge über die Naturlandschaft und die Flora (Ulrike Hoffmann), die archäologischen Grabungen zur eisenzeitlichen Höhensiedlung auf dem Piepenkopf (Dr. Johannes Müller-Kissing), die Geschichte und Kulturlandschaft vom Mittelalter bis ins frühe 20. Jahrhundert (Hermann Hentschel), die ehemalige Silbersandgrube der „Sand- und Thonwerke“ (Prof. Dr. Uta Halle) und den Feldbahnbetrieb des Werks (Rüdiger Uffmann). Den Abschluss bildet ein Beitrag von Sigrid Dreier, die ihre Erinnerungen an den Netling in den frühen Nachkriegsjahren schildert. Für das Flüchtlingskind war das Waldgebiet Fundort von Beeren und Pilze.
Das Heft enthält 36 Abbildungen, darunter Fotos des Landschaftsfotografen Marc Goedecke (Schwelentrup), und einige Karten. Es wendet sich sowohl an heimatgeschichtlich Interessierte als auch an Wanderfreudige mit Interesse für Kultur- und Naturlandschaft sowie Geschichte. Denn das Maibolte-Tal, der Piepenkopf und der Netling sind durch zahlreiche Wanderwege gut erschlossen. Dazu gehören überregionale Wege wie der Europäische Fernwanderweg E 1, der „Hansa-Weg“, der „Weg der Blicke“ und „Pilgern in Lippe“, aber auch die lokalen Wanderwege „Rund um Hillentrup“ und der schon ältere Dörentrup-Weg (D). Als Beilage der Zeitschrift „Heimatland Lippe“ ist das Heft für Mitglieder des Lippischen Heimatbundes bereits erschienen und ist ab August in folgenden Verkaufsstellen zu den jeweiligen Öffnungszeiten erhältlich: Das Kulturstellwerk Nordlippe ist Kooperationspartner für die organisatorische Unterstützung und die Herausgabe des Heftes. Gefördert wurde das Heft durch die Lippe Tourismus & Marketing GmbH, die Gemeinde Dörentrup und den Heimat-Scheck des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW.

(v. l.) Ulrike Hoffmann (Autorin), Jürgen Scheffler (Initiator), Dr. Stefan Wiesekopsieker (Lippischer Heimatbund), Martha Johannsmeier (Kulturstellwerk Nordlippe), Friso Veldink (Bürgermeister Dörentrup) © Kulturstellwerk Nordlippe